Rennfahrer Poffofski hinterlässt Spuren
Poffofski is back!
Im
knallroten Ganzkörperanzug, mit einem roten Rucksack auf dem Rücken und mit
einer Freude in allen Körperzellen, als hätte er persönlich gerade den
Hochgeschwindigkeitszug gesteuert, sprang der Rennfahrer Poffofski auf den
Bahnsteig. Am Bahnhof lieh er sich ein Rennrad, um möglichst schnell bei der
verabredeten Stelle zu sein, dem Waldrand. Wie viele Tage war er in diesem
familienfreundlichen Lahmarschtempo unterwegs gewesen!
Zwar wäre ihm einer
seiner Rennwagen tausendmal lieber
gewesen, aber er tat, was er konnte, gab Gas, bis dass die Oberschenkelmuskeln
krampften und legte sich in alle Kurven, als gäbe es kein Morgen.Er
legte eine Vollbremsung hin, die jedes fahrradbegeisterte Kind vor Neid hätte
erblassen lassen, warf das Rad und seinen Rucksack achtlos in die Brennnesseln
und lief die letzten Schritte zum Waldeingang zu Fuß.
„Hey,
Leute!“, rief er fröhlich, als er Flora, Fedor und Huberta erkannte. „Da bin
ich, schneller ging’s nicht!“ Die
Kinder stürzten sofort auf ihn zu. Flora umarmte ihn und fing wieder an zu
schluchzen.
„Was ist denn passiert?“, fragte der Rennfahrer.
„Sieh
selbst“, sagte Huberta und wies in den Wald hinein.
„Au
Backe“, sagte Poffofski, „au Backe!“, rief er, „das ist ja der Hammer! Das ist
ja eine unfassbare Piste, das ist ja der totale Schocker, das ist ja eine
Traumstrecke!“
Er
kniete sich auf den Boden und betastete den Asphalt. „Ein Top-Material. Liegt
unter meinen Reifen wie Seife, brummt wie Hummel, mamamia, der Wahnsinn, das
ist ja der absolute Wahnsinn!“
Flora
und Fedor und auch Oma Hubert blieb die Spucke weg. Sie sahen den Poffofski an,
der sich mittlerweile auf der Straße kugelte, seine Wange darauf bettete,
einzelne Küsse auf dem Asphalt verteilte. Er schien außer sich. Ehrlichgesagt,
war es unheimlich. Der Poffofski schien durchgedreht zu sein, verrückt
geworden, meschugge. Ballaballa.
„Oma
Hubert“, flüsterte Flora, „was ist mit ihm los?“
„Ist
er verrückt geworden?“, fragte Fedor.
„Warum freut er sich denn so?“, wollte Flora wissen, „ist ihm der Wald egal?“
...
Der Rennfahrer Poffofski
Szenische Lesung ab 5 Jahren
Premiere März 2017, Familienvorstellung am Sonntag, 17. Dezember 2017 um 16 Uhr im Maschinenhaus Essen in der Reihe Spektakulatius!Gleich mit einem Unfall tritt der Rennfahrer Poffofski auf die Bildfläche. Die Dorfgemeinschaft ist sich schnell einig: der Neuling mit seinem Rennwagen und seiner großspurigen Art ist der Schuldige. Anders denken die beiden Kinder, Flora und Fedor Winkel, die Zeugen sind und beeindruckt von der Lässigkeit des Rennfahrers. Sie nehmen sich vor, ihm zur Seite zu stehen. Dafür gewinnen sie auch ihre Ziehoma Hubert, die ein ausgeprägt vorurteilsfreies Leben führt.
Probleme gibt es schnell: Der Rennfahrer verliebt sich in die Grüne Hilde, die für sein rasantes Werben überhaupt nichts übrig hat. Phantasievolle Pläne werden geschmiedet und auf abstruse Weise ausgeführt, um dem Rennfahrer zu Ansehen in der Dorfgemeinschaft und zum Liebesglück zu verhelfen.
Das vierköpfige Ensemble, bestehend aus drei Folkwang-Absolventen und der Essener Autorin Sara Camatta, wird die bunte, durchgeknallte Welt von Rennfahrer und Co im Untergeschoss des Maschinenhauses Essen in einer szenischen Lesung zu Leben erwecken. Die wandelbaren Stimmen werden durch Musik (Schlagzeug, Percussion und andere illustrierende Geräusche), pointiertes Kostüm, schrille Requisiten ergänzt. Spieler und Zuhörer rasen, stolpern, lachen und fiebern mit dem liebenswürdig-schrulligen Rennfahrer Poffofski, den abenteuerlustigen Kindern und der verschrobenen, herzensguten Oma Hubert durch die Geschichte.
Mit Moritz Fleiter, Sindy Tscherrig, Simon Camatta, Sara Camatta
gefördert durch